Ganztagsklassen

In den letzten Jahren haben wir zunehmend festgestellt, dass es nicht immer möglich ist, den individuellen Bedürfnissen vieler Kinder im Halbtagsunterricht gerecht zu werden. Darum haben wir uns entschlossen, zum Schuljahr 2013/2014 eine Ganztagsklasse im Rahmen der OGS einzurichten.

Um den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden bedarf es einer Rhythmisierung des Lernens. Im Rahmen der inneren Rhythmisierung sollten Unterrichtsgestaltung und Unterrichtstaktung auf den individuellen Lern- und Leistungsrhythmus der Schülerinnen und Schüler abgestimmt werden. Die Taktung des Tagesablaufs mit kindgerechtem Wechsel von Unterricht und anderen Bildungsangeboten ist die äußere Rhythmisierung. Der laut Lehrplan einzuhaltende Fächerkanon lässt wenig Gelegenheit zur Rhythmisierung, wenn er im Halbtagsunterricht erteilt werden muss. Viele Kinder haben einen besonderen Bedarf an einem Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Die Rhythmisierung des Unterrichts innerhalb der Ganztagsklasse ermöglicht den Schülerinnen und Schülern Handlungsspielräume für die Individuelle Gestaltung ihrer Lernprozesse, für selbstbestimmte Phasen des Spiels und für die soziale Interaktion. Manchen Eltern fällt es aus den unterschiedlichsten Gründen schwer, ihren Kindern das Umfeld zu bieten, in dem sie sich gemäß ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten entwickeln können. In der GGK sehen wir eine gute Möglichkeit unsere Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und ihnen, zum Beispiel in Form von Projekten Angebote zu ermöglichen, die über den Unterricht hinaus gehen. Auch die Förderung der sozialen und sprachlichen Kompetenzen gelingt im Rahmen der GGK besser.

Ein großer Vorteil des Unterrichts in der GGK liegt darin begründet, dass die Lehrkraft ab der 4. Stunde in der Regel von einer Erzieherin unterstützt wird. Durch die Arbeit in multiprofessionellen Teams wird ein vielseitiger Blick auf das Kind gewährleistet. Die Bereiche Erziehung und Bildung werden nicht voneinander getrennt, sondern LehrerInnen und ErzieherInnen verstehen sich als Team. Elternabende, Sprechzeiten und Klassenveranstaltungen werden gemeinsam vorbereitet und durchgeführt. In gemeinsamen Teamsitzungen, die fest im Stundenplan verankert sind, finden kontinuierlich Absprachen und ein Informationsaustausch statt.

Die Schülerinnen und Schüler haben an drei Tagen in der Woche Unterricht bis um 15:00 Uhr, der durch Projekte und Lernzeiten unterbrochen ist. Am Montag und Freitag haben die Kinder die Möglichkeit an den OGS- Projekten teilzunehmen oder die Hausaufgabenbetreuung in Anspruch zu nehmen. Die längeren Unterrichtszeiten bedingen eine größere Flexibilität bei der Unterrichtsplanung, sodass auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler besser eingegangen werden kann, verlangen aber auch ein gutes Angebot an Entspannungsmaßnahmen, da der Tag für viele Kinder lang ist. Die Schule wird zunehmend auch zum Lebensraum für die Kinder, der gemäß den unterschiedlichen Bedürfnissen gestaltet werden muss. Soziales und interkulturelles Lernen wird ermöglicht.

In fest in den Stundenplan etablierten Lernzeiten erledigen die Schülerinnen und Schüler ihre Übungsaufgaben, sodass sie Zuhause keine Hausaufgaben mehr haben. Dies hat, besonders für Kinder berufstätiger Eltern, den Vorteil, dass sie fertig sind, wenn sie abgeholt werden und die verbleibende Zeit mit den Eltern wirklich für Freizeitgestaltungen zur Verfügung steht. Natürlich müssen auch die Kinder einer GGK Zuhause lesen und bestimmte Dinge, wie zum Beispiel das 1X1 üben.

Der regelmäßige Austausch zwischen der Schule und dem Elternhaus muss gewährleistet sein.

Falls es erforderlich ist, werden Jugendhilfemaßnahmen und Integrationskräfte/ Schulbegleitungen, die zur Betreuung einzelner Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf eingestellt werden, mit in den Tagesablauf integriert, um eine optimale Versorgung der Kinder zu ermöglichen.