Gemeinsames Lernen

„Es ist normal, verschieden zu sein“ (Richard von Weizsäcker)

Dieser Gedanke ist für uns zu einem Leitbild geworden. Wir wollen möglichst alle Kinder an unserer Schule unterrichten, sowohl die leistungsstarken, als auch die leistungsschwächeren oder diejenigen, die in bestimmten Bereichen einer besonderen sonderpädagogischen Unterstützung bedürfen.

 

Ausgangslage für die pädagogische Arbeit ist die Feststellung des Lernstandes der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Darauf aufbauend wird an der Erstellung individueller Förderpläne gearbeitet. Die Kinder werden entsprechend ihrer Lernvoraussetzungen gefördert und bekommen nach Bedarf zusätzliches Arbeitsmaterial.

In regelmäßigen Abständen findet eine Konferenz statt, an der alle Klassenlehrerinnen, Fachlehrer und die Förderschullehrerinnen teilnehmen.

Da viele Schülerinnen und Schüler häufig mit Misserfolgserlebnissen konfrontiert wurden, soll zunächst die Freude am Lernen wieder geweckt werden und ihr Selbstvertrauen durch Lob und Zuwendung gestärkt werden.

Hierbei stehen praktische Arbeiten im Vordergrund, da die Schülerinnen und Schüler hierbei ein konkretes Ergebnis bekommen, auf das sie stolz sein können.

Viele Kinder sind zu Anfang durch den 45-Minuten-Rhythmus überfordert. Ihnen steht eine Spielecke zur Verfügung, in der sie sich zwischendurch ausruhen können.

 

Da in den Pausen oft Konflikte entstehen, die die Kinder nicht selbstständig lösen können, wird die Frühstückspause häufig für Gespräche genutzt. Schritt für Schritt soll hierdurch eine Sozialkompetenz aufgebaut werden.

Als Konsequenz wird eine Ampel eingesetzt. Jedes Kind hat eine Wäscheklammer mit Namen. Zu Beginn eines Tages werden alle Klammern auf grün gesteckt. Bei Regelverstößen gibt es zunächst eine Verwarnung (gelb) und dann eine Konsequenz (rot), die z. B. ein Pausenverbot beinhaltet.

 

Einmal pro Monat wird ein GL-Tag durchgeführt, vor allem um die lebenspraktischen Fähigkeiten der Kinder zu fördern, aber auch um die Lernfreude wieder zu wecken und zu erhalten (siehe oben). Das heißt, dass alle Kinder mit einem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf an diesem Vormittag praktisch arbeiten. Die Arbeiten werden einerseits mit den Schülerinnen und Schülern abgestimmt, andererseits hängen diese vom Förderbedarf der Kinder ab. Beispiele sind Arbeiten, die die Feinmotorik fördern (Bastelarbeiten, weben, kleine Tasche nähen), einkaufen gehen und bezahlen, eine Holzarbeit anfertigen, usw.

 

Grundsätzlich erhalten Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf individuelle Förderung in schulischen, emotionalen und lebenspraktischen Bereichen. Durch Lernerfolge sollen die Kinder Selbstvertrauen und Freude beim Lernen entwickeln. Die Schülerinnen und Schüler sollen zu größtmöglicher Selbständigkeit geführt werden. Die Lernbereitschaft soll gestärkt werden und sie sollen eine realistische Selbsteinschätzung entwickeln.

 

Da an der GS In der Senne auch Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung gefördert werden, wird auf das Erlangen von Basiskompetenzen und auf die Förderung der lebenspraktischen Bereiche ein Schwerpunkt gesetzt. Außerdem erfolgt Lernen über viele spielerische Elemente. Da der 45- Minuten- Rhythmus als Lerneinheit für diese Schüler zu lang ist, besteht die Möglichkeit, sich zeitweise in die Bauecke zurückzuziehen oder zu kneten.

 

Nach Bedarf steht der Psychomotorikraum zur psychomotorischen Förderung zur Verfügung.

Prinzipien des Unterrichtes sind:

  • Lernen mit konkreten Unterrichtsmaterialien
  • Lernen mit allen Sinnen
  • Unterrichtsinhalte werden handlungsorientiert erarbeitet und erst dann langsam auf die abstrakte sprachliche Ebene übertragen
  • vielfältiges Üben
  • Prinzip der kleinsten Schritte
  • Formen des offenen Unterrichts (Wochenplan)

Für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Schwierigkeiten werden, in Zusammenarbeit mit den Eltern, Schulbegleitungen eingestellt, deren Aufgabe es ist, einzelne Kinder ganz individuell zu unterstützen. Für den Einsatz der Schulbegleitungen wurde ein Konzept entwickelt, das zu Beginn des Einsatzes mit der Schulbegleitung besprochen und von dieser unterzeichnet werden muss.